Nabenputzer am Stelvio
Am 11. Juli 2018 machten sich die „Nabenputzer“ des RSC Adelsdorf auf, um im Südtirolerischen Glurns ihr diesjähriges Trainingslager durchzuführen. Ziel war es, neben langen Distanzen auch viele Höhenmeter zu sammeln: Zum Schluss hatte das gesamte Team 2.250 km zurückgelegt und 51.500 Höhenmeter bewältigt.
Nach der Anreise am Mittwochnachmittag wurden sofort die Rennräder startklar gemacht. Ein leichtes Einrollen stand auf dem Programm. Es führt die Sportler auf einem herrlichen, neu angelegten Radweg mit häufigen Anstiegen zum Reschensee. Der See wurde umrundet und dann locker zum Hotel zurückgeradelt. Der Tacho gab noch genügsame 45 km und knapp 800 Höhenmeter wieder. Es war ja noch Schonung angesagt. Denn am nächsten Tag stand das absolute Highlight - der Olymp eines jeden Rennradfahrers - auf dem Plan: Es galt das Stilfser Joch - die Königin der Alpenpässe - zu erklimmen. Von dem auf 915 m Höhe gelegenen Prad sollte es über knapp 25 km auf das in 2757 m Höhe liegende Plateau gehen. Zu bewältigen waren also 1850 Höhenmeter, gespickt mit Rampen von bis zu 15 v. H. und 48 nicht enden wollenden Kehren. Florian, Alfred, Michael, Robert, Ossi, Thilo, Norbert, Friedrich und Frank erreichten nach großem Kampf und viel vergossenem Schweiß das Plateau - wohlgemerkt ausschließlich mit Muskelkraft und ohne motorisierte Unterstützung. Der Jüngste aus dem Team war auch gleichzeitig der Erste: Florian Stolper benötigte nur sagehafte 1:47 Stunden. Die herausragende Leistung aber vollbrachte - darin war man sich im Team einig - Oswald Herold. Der stramm auf das 70. Lebensjahr zugehende Ehrenkapitän spulte die Strecke mit der Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks in exakten 3 Stunden ab. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass er viele jüngere und junge Radler überholte, von denen einige nur noch in der Lage waren, ihre Räder zu schieben.
Am nächsten Tag war eine Fahrt ins Martelltal beabsichtigt. Mit rund 105 km und 1650 Höhenmetern wegen der arg strapazierten Muskeln keine leichte Aufgabe. Mit der dafür notwendigen Einstellung war das letztendlich für das Team kein Problem.
Zum Ausklang und Abschluss am Samstag stand nur der Ofenpass auf dem Programm. Bis zur Passhöhe auf 2149 m meisterten die Radler 1250 Höhenmeter mit Steigungen von bis zu 12 %. Zuvor machten sich aber Florian, Michael, Robert und Alfred noch auf, um über den höchstgelegensten Schweizer Pass, den Umbrail ein weiteres Mal das Stilfser Joch zu bezwingen. Keiner der vier Fahrer hatte sich zu viel zugemutet, so dass alle erneut auf dem Stilfser eine verdiente Kaffeepause einlegen konnten. Dies konnte im Trainingstagebuch mit zusätzlichen 1350 Höhenmeter notiert werden. Leider zwangen die kühlen Temperaturen zur baldigen Weiterfahrt in Richtung Ofenpass. Ansonsten wäre der Wunsch eines Nabenputzers - eine Abfahrt und ein dritter Aufstieg auf den Stilvio (Stilfser Joch) aus Richtung Bormio - fast in Erfüllung gegangen. Dennoch war dieser Tag ein würdiger sportlicher Abschluss eines anspruchsvollen und erfolgreichen Trainingslagers.
Den Tag ließen die Nabenputzer dann bei einer gemeinsamen Feier mit ihren Frauen, die maßgeblich zum Gelingen des Trainingslagers beigetragen haben, ausklingen. Das gemeinsame Fazit: Die Stimmung in der Mannschaft ist herausragend! Daher bedurfte es auch einer Feststellung nicht: Stelvio, wir kommen wieder.
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