RSC Saaleradtour 15. – 20.07.2025

Liebe Muggnschlugger und Gäste,

unsere RSC Radtour 2025 führte uns an die Sächsische Saale. Der Name täuscht, denn wir kamen nie durch das Bundesland Sachsen. Der Name entstand in einer Zeit, als es in der Gegend noch mehrere sächsische Herzogtümer gab, durch die die Saale floss und man sich zur bekannten Fränkischen Saale unterscheiden wollte.

Die Saale ist nach der Moldau der zweitlängste Nebenfluss der Elbe.
Wir hatten uns entschieden, die Route in 6 Etappen aufzuteilen. So hatten wir die Möglichkeit, uns links und rechts der Saale einiges anzuschauen.

Deswegen starteten wir auch in Hof und nicht an der Quelle, was die Tour nochmal um ca. 30 km verlängert hätte.

Außerdem war die Frage zu klären, wie wir von der Mündung in die Elbe bei Barby wieder zurückkommen, denn zum ersten Mal endete eine RSC Tour nicht dort, wo sie begonnen hatte. Also musste ein Busunternehmen gefunden werden, der uns nach Hof bringt und in Barby wieder abholt, was uns mit der Fa. Porzelt aus Weilersbach gelang.

Am Dienstag, den 15.07. trafen sich 17 Radlerinnen und Radler, um zur Saale aufzubrechen. Zwei Damen, Agnes und Susanne, wagten sich mit 15 Herren, davon 4 Gäste, den Kampf gegen Höhenmeter und Kilometer aufzunehmen.
Um 06:30 Uhr wurden die Räder verladen und dann ging es pünktlich Richtung Hof, wo wir nach 09:00 Uhr noch bei besten Wetter starteten. Klar war auch, dass die ersten zwei Tage eine Herausforderung werden, was das Streckenprofil anbelangt. Kurz vor Blankenstein passierten wir die ehemalige Zonengrenze und rollten nach Thüringen, alle konnten diese reibungslos passieren. In Blankenstein, wo der Beginn des Rennsteigs ist, legten wir eine erste längere Pause ein. Alle konnten sich nochmal kräftig stärken, denn dann ging es gleich mal zur Sache. Noch bevor wir die Bleilochtalsperre erreichten, baute sich vor uns eine schwarze Wand auf und bevor wir in den Regenklamotten waren, regnete es schon heftig. Als wir in Saalburg an der Bleilochtalsperre ankamen, kam der nächste Guss von oben. Zum Glück hatte ich in einer Gaststätte unsere Gruppe angemeldet und hier machten wir eine längere Regenpause. Danach fuhren wir eine ganze Weile entlang der Bleilochtalsperre bis wir nach Burgk hoch über der Saale kamen und vom Saaleturm einen herrlichen Rundumblick genießen konnten. Wer dachte, dass es dann gemütlich nach Ziegenrück geht, der musste enttäuscht werden, denn es ging nochmal mit 16% nach oben, wo dann auch die ersten Batterien erschlafften. Zum Glück ging es dann leicht abwärts nach Ziegenrück unserem ersten Tagesziel.
Tagesetappe: 79 km; 1160 hm

Am nächsten Morgen, 16.07., ging es gut gestärkt gleich nach dem Ortsausgangsschild mehrere Kilometer bergan und dann in rasantem Tempo runter zur Mühlenfähre über die Saale. Am anderen Ufer ging es gleich wieder nach oben nach Altenbeuthen, wo wir uns zur anschließenden Regenfahrt sammelten. Auf der Hochebene schlug uns der kalte Regen entgegen und wir waren nach langer Abfahrt froh, am Hohenwarte Stausee eine Imbisspause einlegen zu können. Der Stausee ist mit einem Pumpspeicherwerk verbunden. Der Regen legte sich und wir kamen langsam Saalfeld immer näher. Als Zwischenziel hatte ich mir in Saalfeld die Feengrotten, eine Tropfsteinhöhle, ausgesucht, die wir dann auch gefunden haben und dort eine längere Pause einlegten. Nach der Pause starteten wir in Richtung unseres Tagesziels Kahla. Ab hier wurde es dann auch flacher. In Rudolstadt mussten wir aber erstmal medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, ehe wir die Fahrt fortsetzen konnten. Mit Verspätung, aber gerade noch rechtzeitig vor Küchenschluss kamen wir in der Linzmühle an.
Tagesetappe: 78 km; 900 hm

Für Donnerstagvormittag, 17.07., hatte ich in Jena eine Stadtführung bestellt und wir wollten pünktlich da sein. Also hieß es, rechtzeitig losfahren. Nach der 1 ½ stündigen, interessanten Stadtführung haben wir gleich noch eine Pause eingelegt, bevor wir weiter den Saaleradweg entlang kurbelten. Inzwischen waren wir in einer gänzlich anderen Region unterwegs. Das Saaletal ist in der Gegend sehr weitläufig und es ist unübersehbar, dass wir in einer Weinbauregion unterwegs sind. In Kaatschen, kurz bevor wir nach Sachsen Anhalt gewechselt sind, stoppten wir im Weingut Zahn, wo wir direkt über der Saale sitzend, deren Wein probierten. In Bad Kösen hatten wir uns dann aus Zeitgründen entschieden, das dortige Gradierwerk nicht mehr aufzusuchen, sondern direkt nach Naumburg zum Hotel zu fahren, das wir gerade vor dem nächsten Regen erreichten. Da wir aber zum Abend zum Marktplatz ins Restaurant mussten, haben wohl die meisten von uns die Straßenbahn, eine Art Museumsbahn, genutzt.
Tagesetappe: 71 km; 330 hm

Am Freitagmorgen, den 18.07., versprach der Himmel zunächst nichts Gutes. Aber wir fuhren erstmal zum Naumburger Dom, UNESCO Weltkulturerbe, zur Besichtigung. Danach ging es zurück auf den Saaleradweg in Richtung Weißenfels. Landschaftlich setzte sich der Tag fort wie der vorherige, weites Tal, leicht welliges Fahren. So erreichten wir gegen Mittag Weißenfels. Sie war die Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels, das von 1656 bis 1746 bestand. Auf dem Marktplatz legten wir eine Pause ein. Danach ging es weiter in Richtung Halle. Damit näherten wir uns immer mehr dem Mitteldeutschen Chemiedreieck. Damit ist der industrielle Ballungsraum um die Städte Halle (Saale), Merseburg und Bitterfeld im Land Sachsen-Anhalt gemeint. Vor Merseburg passierten wir Leuna und zwischen Merseburg und Halle Buna Schkopau, wo in den 90iger Jahren ein gut sichtbares Braunkohlekraftwerk errichtet wurde, das neben Strom auch Prozessdampf für die benachbarte Chemieindustrie und Bahnstrom liefert. Der Turbosatz für den Bahnstrom (110 kV, 16,7 Hz) stammt von der Firma Siemens. Somit erreichten wir dann schon bald das Ortseingangsschild von Halle. Allerdings waren wir da noch lange nicht am Hotel, was beim Hauptbahnhof lag, und wir bis dahin noch ca. 8 km zurücklegen mussten. Diese Strecke stellte uns deswegen vor besondere Herausforderungen, da zig Ampeln zu überqueren waren und nicht gleich alle bei einer Ampelphase drüber kamen. Kurz vor dem Hotel passierte es noch, dass wir eine Reifenpanne beheben mussten. Abends speisten wir im Brauhaus Halle in der Nähe vom Markt.
Tagesetappe: 80 km; 230 hm

Bevor wir uns am Samstag auf die Räder schwangen, hatte ich eine Stadtführung in Halle organisiert, die auch wieder sehr interessiert aufgenommen wurde. Gegen Mittag ging es dann los mit Tagesziel Bernburg. Es war praktisch eine Flachetappe im weitläufigen Saaletal. In Brachwitz ging es erstmal mit der Fähre auf die andere Saaleseite. Schon bald sahen wir in der Ferne die mächtige Burg Wettin. Bekannt ist die Kleinstadt vor allem durch das Herrschergeschlecht der Wettiner, das Markgrafen, Kurfürsten und Könige in Sachsen, Großbritannien, Belgien, Bulgarien sowie in Polen stellte und zu einem der bedeutendsten Herrschergeschlechter in Deutschland wurde. König Friedrich August III., residierte als letzter sächsischer König in Dresden, dankte nach der Novemberrevolution 1918 ab. Oben auf dem Marktplatz in Wettin legten wir eine Pause ein. Danach ging es immer der Saale entlang nach Bernburg. Im Hotel genossen wir erstmal ein Bier, bevor wir uns im Restaurant zum Abendessen trafen.
Tagesetappe: 64 km; 264 hm

Sonntag, 20.07., auf zum Tages- und Endziel unserer Tour der Saalemündung bei Barby. Es war eine Kurzetappe, da wir noch mit dem Bus nach Hause wollten. Es ging durch flaches, weites Land Barby entgegen. Die Saale mündet etwa 3 km östlich von Barby in die Elbe und natürlich fuhren wir dahin. Bevor wir den Bus trafen, stoppten wir noch an der Elbfähre für eine Pause. Pünktlich, wie verabredet, konnten wir die Räder verladen und gegen 19:00 Uhr in Adelsdorf ausladen. Hiermit ging eine tolle Tour mit vielen neuen Eindrücken und Informationen über die Bundesländer Thüringen und Sachsen Anhalt zu Ende.
Tagesetappe: 39 km; 71 hm

Susanne offenbarte uns noch ihre musikalische Seite, denn sie hat auf die Melodie des Rennsteigliedes von Herbert Roth das Saaleradweglied getextet – tolle Idee. 

>> Du kannst das Lied hier herunterladen und selbst reinhören! <<

Euer Tourguide Eberhard

Bilder von links nach rechts: Adelsdorf Abfahrt; Unsere Radlerinnen¸ Hinter Hof erste Probleme; Rast in Blankenstein; Zum Glück davor noch gestärkt; Dann kam es von oben, Rettung in den Bauhof; Bleilochtalsperre Saalburg; Regenpause in Saalburg; Nicht alle waren auf dem Saaleturm; Der Rest wartete unten; Blick vom Saaleturm; Thüringer Meer – das sind Bleiloch- und Hohenwarthestausee; Endlich oben – letzter Anstieg vor Ziegenrück; Ankunft am Hotel in Ziegenrück

Bilder von links nach rechts: Auf der Mühlenfähre; Aufstieg nach Altbeuthen; Pause an der Hohenwarthestaumauer; Mittags an den Saalfelder Feengrotten; Pause in Rudolstadt; Das Tagesziel voraus

Bilder von links nach rechts: Kurz vor Jena; Start zur Stadtführung Jena; 4 x Impressionen aus Jena; Die Jenaer nennen es ihr Matterhorn; Impressionen aus Jena; Auch der Osten hat was zu bieten; Jentower; Jenaer Rathausturm; Jenaer Rathaus – Turmuhr mit dem „Schnapphans“; Nach der Stadtführung brauchten wir eine Pause; Burg über der Saale; Boxenstopp vor Camburg; Weinprobe im Weingut Zahn in Kaatschen; Kurz nach Kaatschen ging es von Thüringen nach Sachsen Anhalt; Ankunft am Hotel in Naumburg; Fahrt mit der guten alten Bimmelbahn in die Stadt; Die Fahrgäste; Das Schwestermodell; Abends im Ratskeller Naumburg; … und dort ließen wir es uns gut gehen;

Bilder von links nach rechts: 4 x im Naumburger Dom; Die Orgel im Naumburger Dom; Mittagspause auf dem Markt in Weißenfels; Feierabendbier über den Dächern von Halle; Wir versammeln uns vor dem Hotel zum Gang ins Brauhaus Halle; 3 x Im Brauhaus Halle; Das hatten wir uns heute verdient – Brauhaus Halle;

Bilder von links nach rechts: Marktplatz Halle – hier trafen wir uns morgens zur Stadtführung; Start zur Stadtführung; 4 x Impressionen aus Halle; 2 x Halloren als Konfekt und nicht als Burschenschaft; Kurz vor Wettin sieht man die mächtige Burganlage über der Saale; Wettin von oben; In Wettin am Marktplatz pausierten wir; Unser Tagesziel Bernburg; Unsere letzte Übernachtung mit angeschlossenem Brauhaus; … wir testeten gleich mal das Bier;

Bilder von links nach rechts: Aufbruch zum Tages- und Tourziel; Kurz vor Barby; Das Ziel fast erreicht; Hier mündet die Saale in die Elbe; Fähre über die Elbe bei Barby; Eine letzte Rast an der Elbfähre; Mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Adelsdorf; Zurück in Adelsdorf;